„Es gibt mindestens drei Märchen, in denen die Prinzen komplett unnötig sind“, sinniert #kind1. „Ah?“, sage ich, „Erzähl!“
„Also: Dornröschen. Die wäre sowieso nach hundert Jahren aufgewacht. Der Prinz hört die Geschichte nur zufällig genau nach diesen hundert Jahren. Als er zum Schloss kommt, öffnet sich die Hecke von allein und alles. Wäre er ein paar Minuten später gekommen, wären vermutlich schon alle wach gewesen. Der Prinz und der Kuss sind unnötig.“
„Ok“, sage ich intrigued.
„Und Schneewittchen“, fährt sie fort, „Wie soll sich bitte der Apfel durch einen Kuss aus dem Hals lösen? Das ist Unsinn, geht doch gar nicht! Der Apfel kommt raus, weil ein Zwerg beim Sargtragen über die Wurzel stolpert. Da ist der Prinz auch total unnötig.“
„Und das dritte?“
„Das hab ich jetzt vergessen.“
Wir denken eine Weile nach. Dann sag ich (weil wir gerade erst den Film gesehen haben): „Die Schöne und das Biest. Da macht Belle auch die ganze Erlösungsarbeit selber. Der Prinz macht nicht wirklich was Brauchbares.“
„Nein“, sagt #kind1 todernst, „In Die Schöne und das Biest ist der Prinz enorm wichtig. Weil sie sonst nie diese tolle Bibliothek gefunden hätte!“