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Der liebe Kollege D. wollte das Rezept haben und ich meinte eben noch „Du, das ist aber echt mühsam“. On second thought: Stimmt nicht. Eigentlich ist jeder Einzelteil daran watscheneinfach und relativ schnell zu machen. Die Zubereitungszeit summiert sich bloß, weil es halt nicht nur ein Einzelteil ist. Zwischendurch denkt man: Jetzt könnt ich eigentlich fernschauen und schnell eine Tiefkühltorte vom Zielpunkt holen… aber dann merkt man: ups, der Zielpunkt hat schon zu und der Fernseher zeigt weißes Rauschen, weil die Rechnung noch immer nicht bezahlt ist. Naja, und dann rührt man doch weiter an der Creme herum. Ist ja auch immer so schön sinnlich, zu sehen, wie die geraspelte Schoko langsam den warmen Obers einfärbt und dabei New-Age-artige Kringel zieht. Und man kann echt viele Schüsseln ausschlecken ausputzen. Das schlägt letztlich alles, was Zielpunkt und TV auf Lager hätten.

Das Rezept ist von Sarah Wiener. Sie hat’s auf ihrer Website nicht online, wird mir aber verzeihen, dass ich’s jetzt (adaptiert) abtippe. Vorausgesetzt ihr kauft dann alle trotzdem ihr Buch.

Für den Mürbteigboden

  • 75g Mehl
  • 1 EL Kakaopulver (es gibt Kakaopulver und es gibt Caotina. Der @hofrat wird mir zustimmen: Caotina spielt in einer ganz anderen Liga. Deshalb nehm ich das. Und weil die Schweiz ruled!)
  • 70g kalte Butter
  • 40g gemahlene Mandeln
  • 40g Staubzucker

Backrohr auf 160 Grad vorheizen. Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten. Zu einer Platte (Durchmesser 24cm) ausrollen, in einer am Boden mit Backpapier ausgelegten Springform ca. 10 Minuten backen. In der Zwischenzeit Gilbert Becaud auflegen.

Für den Biskuitboden

  • 5 Eier
  • 125g Zucker
  • 50g Mehl
  • 50g Stärkemehl
  • 3 EL Kakaopulver

Eier trennen. Eigelbe & Zucker cremig rühren. Eiweiß zu steifem Schnee schlagen und drauf tun. Mehl, Stärke, Kakao drüber und alles vorsichtig vermischen. Wieder in eine mit Backpapier ausgelegte Springform füllen (wieder 24cm Durchmesser). Backrohr diesmal 170 Grad. 30 bis 35 Minuten backen. Auskühlen lassen und – jetzt entspannt bleiben – einmal quer halbieren.

Für die Schokocreme

  • 150ml Milch
  • 550g Schlagobers
  • 1 Vanilleschote
  • 3 Eigelb
  • 50g Zucker
  • 350g Bitterschokolade

Milch mit 100g Obers, aufgeschlitzter Vanilleschote und ausgekratztem Mark zum Kochen bringen, vom Herd nehmen und zugedeckt ziehen lassen. Eigelbe mit Zucker im Wasserbad zu einer dicken, hellen Creme schlagen. Heiße Milch (ohne Vanilleschote) dazugießen und weiterschlagen bis die Masse dick wird (Protipp: nicht hudeln). Schoko raspeln und unterrühren. Auskühlen lassen. Restlichen Schlagobers schlagen und unterheben.

Rechenübung: 1 Tafel Schokolade hat 100g. Für 350g muss man zwangsläufig 4 Tafeln kaufen. Immer bleiben dann 50g Schoko übrig! → Aufessen.

Zusammenpuzzeln:
Einen Tortenring (yep: 24 cm) auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech stellen. Einen Scheibe vom Biskuitboden reinlegen. Mit Vanillesirup beträufeln (und wenn der bis jetzt nicht auf der Einkaufsliste stand, dann schaut man ganz schön doof aus der Wäsch‘ – oder tröstet sich damit, dass Starbucks den führt und eh länger offen hat als der Zielpunkt, der ihn nicht führt). Hälfte der Schokocreme drauf. Dann: Zweiter Biskuitboden. Wieder beträufeln. (Das ist schon mal deshalb wichtig, weil man dadurch nicht vergisst, das Backpapier von der Unterseite des Biskuitbodens abzuziehen *hüstel*)
Zweite Hälfte der Schokocreme drauf. Mürbteigboden drauf. Bisschen andrücken. Mindestens(!) 1 Stunde kalt stellen. Unentspanntere Gemüter (wie ich) drehen dafür den Kühlschrank auf die allerkälteste Stufe ein wenig kälter.
Dann den inneren Buddha aktivieren und das Ganze auf den Mürbteigboden stürzen.

Miss Wiener überzieht die Torte mit einem Kakaogelee, das sie selber zubereitet. Das verweigere ich. Ich nehme fertige Tortenglasur. Ja, ist ein Stilbruch, aber die Torte ist oft sehr weich. Wenn da noch so ein Gelee herum kommt, das auch weich ist… „Captain, captain, we’re losing structural integrity on all decks!“
Ich nehm also klassische Sachertortenglasur. Weil die wird schön fest und gibt der Enterprise Torte von außen Halt even if there’s a breach in the warp core.

Das wär’s auch schon. Praktisch null Kalorien. Mahlzeit!

Und jetzt noch einmal Becaud (extra für #kind2):

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