„An den Blumen, die er geworfen hat, waren noch die Töpfe dran.“ (Verfasser unbekannt)
Ich bin keine von den Valentinstaghasserinnen. Im Gegenteil. “Geh bitte”, sagt L., “Damit verdienen bloß die Blumengeschäfte.” Na und? Im 21. Jahrhundert führen die Eliza Doolittles ihre KMUs, sitzen nicht mehr nächtelang beim Sprachtraining, sondern über den Abrechnungen der SVA. Im Ernst: Die sollen ruhig einmal abcashen dürfen. Bring it on, V-Day! Nur das mit den Komplimenten. Das bitte nicht, denn damit kann ich nicht.
Nicht, dass ich keine mag. Ich schaff es bloß nicht, angemessen zu reagieren. Hirn falsch verkabelt. Auf “Ohne Brille siehst du richtig gut aus”, sag ich nicht artig “danke”, sondern garantiert sowas wie “Kontaktlinsen brennen halt immer so, wenn der Optiker die Augentropfen nicht lagernd hat”. Faktisch absolut korrekte Antwort, dennoch ein ärgerer Romantik-Killer als Großmutterunterhosen.
Zu meiner Verteidigung sei angeführt: Ich bekomm auch immer so Komplimente, bei denen das Reagieren nicht ganz leicht ist. Hier die Top 3 der an mich adressierten. Alle echt.
- Platz 3: “Du siehst so hübsch aus heute. Ich hätt dich gar nicht erkannt!”
- Platz 2 (nach der Geburt meiner ersten Tochter): “So ein wunderschönes Baby! Sie sieht dir aber überhaupt nicht ähnlich.”
- Platz 1: “Ich habe mich damals gleich in dich verliebt, weil du wie mein Vater gerochen hast”
Sagen wir’s so: Da ist noch Raum nach oben. Ich zücke schon mal den Notitzblock und lass Sie wissen, was der V-Day so bringt.
[Herzfrequenz-Kolumne für die WIENERIN 281/ Februar 2013]
P.S. Hier noch das titelgebende Liedchen: