Countdown-Woche 4: Frühling. Planvakuum. Panik. “Eine Diät muss her!”, beschließt Nicole. Vielleicht läuft sich’s dann (aero-)dynamischer? [erscheint auch auf typischich.at]
Ich sitze hier und beisse in einen Polster, weil ich Hunger habe. Vor allem aber: Weil das Leben schon wieder überhaupt nicht nach Plan verläuft! Das DNF letzten Sonntag stand bereits nicht auf der Agenda, aber jetzt kommt auch noch ein DNS dazu: eine Terminkollision nämlich, die verhindert, dass ich beim Wien Energie Halbmarathon mitlauf. (Bin seit Monaten angemeldet, Nenngeld ist bezahlt. Mag wer den Startplatz haben?)
Ich beisse fester in den Polster, denn tatsächlich find ich DNS peinlicher als DNF. Weil’s zeigt, dass man aufgibt, bevor man’s versucht hat. In Nicoles kleinem Wörterbuch der Laufneurosen bedeutet DNF einfach “Shit happens”, DNS hingegen heißt “kneifen”. Wie ein Kainsmal in der Pentek-Statistik fühlt sich das an… Aber was soll’s?! Hab den Kindern für den Tag was anderes versprochen. Liebe geht vor laufen.
Aber dann waren auch noch alle krank: die Kinder, der Kindsvater und mein Computer. Letzteren hat’s am schwersten erwischt. Kamillentee wollten alle vier nicht. Planbarkeit? Trainingseinheiten? My ass!
Während ich also durch die Wohnung hirsche, um dem Fieberkind abwechselnd kalte Umschläge und warme Kirschkernkissen zu bringen, bis sie sich endlich für ein Temperarturspektrum entscheidet, blickt sie von ihrem Polsterthron herab und sagt: „Mama, du siehst irgendwie dick aus!“
Touché.
“Du Natter, die ich an meinem Busen genährt habe!”, durchfährt es mich, “Und wegen dir hab ich den Wien Energie Lauf abgesagt??!!” Hmpf. Hab doch Kinder bekommen, damit sie mir Herzchen malen, auf denen „Mama ist die beste“ steht. „Mama ist die dickste“ war nicht abgemacht…
Aber die unpädagogische Schmollsekunde zieht vorüber. Kindermund tut Wahrheit kund, denk ich zerknirscht. (Obwohl sie knapp später sagt: „Mama, du kannst echt gut Affen zeichnen!“ … das relativiert das mit der Wahrheit.)
Fazit: eine Diät muss her. Stimmt schon: Same procedure as every year, James! Aber ich verspüre diesmal ausreichend Mojo, um dem Jojo den Stinkefinger zu zeigen. Wird dem Laufen gut tun, wenn die Beine weniger Gewicht tragen.
Welche Diät? Ene mene muh und dran bist du: Bernhard Ludwigs “10 in 2” wird’s. Vielleicht ein Topfn, aber bei der Chefin der Bekannten eines Bekannten hat’s ja angeblich urgut funktioniert. Ach, die Wahrheit ist: Das ist zumindest eine Diät, bei der ich nicht denken muss. Ich muss keine Mahlzeiten vorplanen. Bei meinem Händchen für das Klappen von Plänen ist das nachgerade ideal…
Also mach ich das jetzt seit einer Woche. Abgenommen hab ich – read my lips! – nix. Aber ich fühl mich gut und ich hab eigentlich keinen Hunger dabei. Außer halt jetzt grad, weil ich laufen war und…. gnnnn… wo ist das Spanferkel?
Ausreichend Pölster in der Nähe. Auf die Plätze, fertig, reinbeiss!
P.S. Nächste Woche gibt’s den Laufblog erst am Donnerstag. Dafür, wenn alles… ähem… nach Plan geht, mit kleiner Überraschung ;)