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Der Kolumnen-Titel ist Eigentum der Walt Disney Company und daher in ihrem Magazin nicht ohne Einschränkung lesbar. Kaufen Sie “Findet Nemo”, sonst muss Disney auf die Notaufnahme. [erschienen im WIENER 366/April 2012]

Sie nennen es “File-Sharing”, weil “Music-Sharing” oder “Movie-Sharing” klingt, als müsste man’s erlauben. Sie sagen: “Die Künstler müssen beschützt werden”. Wer würde widersprechen? Natürlich sind wir auf der Seite des hungertuchnagenden David gegen den Goliath der Piraterie! (Wobei: “Garfield-Sharing” unter der Schulbank? Hab ich gemacht! Muss mich wohl bei Jim Davis entschuldigen…) Und dann heisst’s, dass Raubkopieren Diebstahl wäre. Alles, wirklich alles an diesem Satz macht mich kirre. Weil ich mag’s nicht, wenn man mich für blöd verkauft.

Liebe Unterhaltungsindustrie! Raub – leider weiß ich das – hat was mit Gewaltanwendung zu tun. L. war unlängst im Lorenz Böhler, weil einer ihr iPhone wollte. Allein um ihretwillen sollte man den Spindoktor, der das Kofferwort aus “Raub” und “Kopie” geprägt hat, stantapede entlassen. Grobe Geschmacklosigkeit. (Apropos Koffer…)

Diebstahl hingegen, und ich sage das langsam, damit’s auch die Content Mafia versteht, Diebstahl ist, wenn ich jemandem was wegnehme: Der hat’s dann nimmer. Ich hab’s. Er weint. Ich stoße mein Schurken-Lachen aus. Das ist Diebstahl. Basta.

Aber Wegnehmen geht halt nur bei rivalen Gütern. Wenn ich das Brot ess, ist es aufgebraucht. Jim Davis kann’s dann nicht mehr essen (außer… nein, zu grauslich). Bei nicht-rivalen Gütern klappt das nicht: Wenn ich den Film anschau, ist er nicht aufgebraucht. Jim Davis kann ihn immer noch anschauen.

D’accord? Gut. Jetzt können wir gern anfangen zu diskutieren. Wir können gern darüber reden, ob Copyright einen ökonomischen Nutzen in einer Gesellschaft stiftet. Ob man es – aus welchen Gründen auch immer – beibehalten sollte. Ich finde: Nicht. Aber ich würd drüber reden, wenn ihr aufhört, mich wie einen Trottel zu behandeln, dem man alles einreden kann. Wenn ihr aufhört mit der geschmacklosen Vorsilbe “Raub” zu agieren, wenn ihr aufhört Videoclips zu drehen, die auf hahnebüchene Weise die ökonomischen Gesetzmäßigkeiten rivaler und nicht-rivaler Güter in einer Nebelwolke aus Bla vermengen. Und bitte auch nicht dauernd die Mär vom Künstler-Schutz durch Copyright, ja? War nie so. Urheberrecht (eingeführt durch Queen Anne) hilft dem Künstler; Copyright (durchgesetzt weitaus früher durch die Besitzer der ersten Druckerpressen) hilft nur dem Verleger. Die Copyright-Klausel ist als Grundrecht in der amerikanischen Verfassung verankert? Klar, aber geklaut aus einem europäischen Gesetz! Ein früher Fall von Ctrl C

Also hier ist der Deal: Ihr lügt mich nicht mehr an. Dann können wir reden. Solange hier mit dem ACTA-Papier gewachelt und mit Nebelbomben geschmissen wird, um Partikularinteressen durchzusetzen, hab ich nur einen Satz für Euch. Nachzulesen bei Goethe. Der ist gemeinfrei.

Der Kolumnen-Titel ist Eigentum der Walt Disney Company und daher in ihrem Magazin nicht ohne Einschränkung lesbar. Kaufen Sie “Findet Nemo”, sonst muss Disney auf die Notaufnahme.

Sie nennen es “File-Sharing”, weil “Music-Sharing” oder “Movie-Sharing” klingt, als müsste man’s erlauben. Sie sagen: “Die Künstler müssen beschützt werden”. Wer würde widersprechen? Natürlich sind wir auf der Seite des hungertuchnagenden David gegen den Goliath der Piraterie! (Wobei: “Garfield-Sharing” unter der Schulbank? Hab ich gemacht! Muss mich wohl bei Jim Davis entschuldigen…) Und dann heisst’s, dass Raubkopieren Diebstahl wäre. Alles, wirklich alles an diesem Satz macht mich kirre. Weil ich mag’s nicht, wenn man mich für blöd verkauft.

Liebe Unterhaltungsindustrie! Raub – leider weiß ich das – hat was mit Gewaltanwendung zu tun. L. war unlängst im Lorenz Böhler, weil einer ihr iPhone wollte. Allein um ihretwillen sollte man den Spindoktor, der das Kofferwort aus “Raub” und “Kopie” geprägt hat, stantapede entlassen. Grobe Geschmacklosigkeit. (Apropos Koffer…)

Diebstahl hingegen, und ich sage das langsam, damit’s auch die Content Mafia versteht, Diebstahl ist, wenn ich jemandem was wegnehme: Der hat’s dann nimmer. Ich hab’s. Er weint. Ich stoße mein Schurken-Lachen aus. Das ist Diebstahl. Basta.

Aber Wegnehmen geht halt nur bei rivalen Gütern. Wenn ich das Brot ess, ist es aufgebraucht. Jim Davis kann’s dann nicht mehr essen (außer… nein, zu grauslich). Bei nicht-rivalen Gütern klappt das nicht: Wenn ich den Film anschau, ist er nicht aufgebraucht. Jim Davis kann ihn immer noch anschauen.

D’accord? Gut. Jetzt können wir gern anfangen zu diskutieren. Wir können gern darüber reden, ob Copyright einen ökonomischen Nutzen in einer Gesellschaft stiftet. Ob man es – aus welchen Gründen auch immer – beibehalten sollte. Ich finde: Nicht. Aber ich würd drüber reden, wenn ihr aufhört, mich wie einen Trottel zu behandeln, dem man alles einreden kann. Wenn ihr aufhört mit der geschmacklosen Vorsilbe “Raub” zu agieren, wenn ihr aufhört Videoclips zu drehen, die auf hahnebüchene Weise die ökonomischen Gesetzmäßigkeiten rivaler und nicht-rivaler Güter in einer Nebelwolke aus Bla vermengen. Und bitte auch nicht dauernd die Mär vom Künstler-Schutz durch Copyright, ja? War nie so. Urheberrecht (eingeführt durch Queen Anne) hilft dem Künstler; Copyright (durchgesetzt weitaus früher durch die Besitzer der ersten Druckerpressen) hilft nur dem Verleger. Die Copyright-Klausel ist als Grundrecht in

Der Kolumnen-Titel ist Eigentum der Walt Disney Company und daher in ihrem Magazin nicht ohne Einschränkung lesbar. Kaufen Sie “Findet Nemo”, sonst muss Disney auf die Notaufnahme.

Sie nennen es “File-Sharing”, weil “Music-Sharing” oder “Movie-Sharing” klingt, als müsste man’s erlauben. Sie sagen: “Die Künstler müssen beschützt werden”. Wer würde widersprechen? Natürlich sind wir auf der Seite des hungertuchnagenden David gegen den Goliath der Piraterie! (Wobei: “Garfield-Sharing” unter der Schulbank? Hab ich gemacht! Muss mich wohl bei Jim Davis entschuldigen…) Und dann heisst’s, dass Raubkopieren Diebstahl wäre. Alles, wirklich alles an diesem Satz macht mich kirre. Weil ich mag’s nicht, wenn man mich für blöd verkauft.

Liebe Unterhaltungsindustrie! Raub – leider weiß ich das – hat was mit Gewaltanwendung zu tun. L. war unlängst im Lorenz Böhler, weil einer ihr iPhone wollte. Allein um ihretwillen sollte man den Spindoktor, der das Kofferwort aus “Raub” und “Kopie” geprägt hat, stantapede entlassen. Grobe Geschmacklosigkeit. (Apropos Koffer…)

Diebstahl hingegen, und ich sage das langsam, damit’s auch die Content Mafia versteht, Diebstahl ist, wenn ich jemandem was wegnehme: Der hat’s dann nimmer. Ich hab’s. Er weint. Ich stoße mein Schurken-Lachen aus. Das ist Diebstahl. Basta.

Aber Wegnehmen geht halt nur bei rivalen Gütern. Wenn ich das Brot ess, ist es aufgebraucht. Jim Davis kann’s dann nicht mehr essen (außer… nein, zu grauslich). Bei nicht-rivalen Gütern klappt das nicht: Wenn ich den Film anschau, ist er nicht aufgebraucht. Jim Davis kann ihn immer noch anschauen.

D’accord? Gut. Jetzt können wir gern anfangen zu diskutieren. Wir können gern darüber reden, ob Copyright einen ökonomischen Nutzen in einer Gesellschaft stiftet. Ob man es – aus welchen Gründen auch immer – beibehalten sollte. Ich finde: Nicht. Aber ich würd drüber reden, wenn ihr aufhört, mich wie einen Trottel zu behandeln, dem man alles einreden kann. Wenn ihr aufhört mit der geschmacklosen Vorsilbe “Raub” zu agieren, wenn ihr aufhört Videoclips zu drehen, die auf hahnebüchene Weise die ökonomischen Gesetzmäßigkeiten rivaler und nicht-rivaler Güter in einer Nebelwolke aus Bla vermengen. Und bitte auch nicht dauernd die Mär vom Künstler-Schutz durch Copyright, ja? War nie so. Urheberrecht (eingeführt durch Queen Anne) hilft dem Künstler; Copyright (durchgesetzt weitaus früher durch die Besitzer der ersten Druckerpressen) hilft nur dem Verleger. Die Copyright-Klausel ist als Grundrecht in der amerikanischen Verfassung verankert? Klar, aber geklaut aus einem europäischen Gesetz! Ein früher Fall von Ctrl C…

Also hier ist der Deal: Ihr lügt mich nicht mehr an. Dann können wir reden. Solange hier mit dem ACTA-Papier gewachelt und mit Nebelbomben geschmissen wird, um Partikularinteressen durchzusetzen, hab ich nur einen Satz für Euch. Nachzulesen bei Goethe. Der ist gemeinfrei.

der amerikanischen Verfassung verankert? Klar, aber geklaut aus einem europäischen Gesetz! Ein früher Fall von Ctrl C…

Also hier ist der Deal: Ihr lügt mich nicht mehr an. Dann können wir reden. Solange hier mit dem ACTA-Papier gewachelt und mit Nebelbomben geschmissen wird, um Partikularinteressen durchzusetzen, hab ich nur einen Satz für Euch. Nachzulesen bei Goethe. Der ist gemeinfrei.

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