Countdown-Woche 18: Die Zeit rennt, Nicole nicht. Darüber sollte frau mal nachdenken… [erscheint auch auf typischich.at]
Heimlich, still und leise haben wir die Halbzeit-Linie überschritten. Leider nicht in Sachen Kilometerstand, aber zumindest blogtechnisch. Bei Woche 37 hab ich angefangen, nun schreiben wir Woche 18 – rechnen Sie sich’s aus! ;)
Mehr noch als der nahende Jahreswechsel ist das Grund für eine Bestandsaufnahme: Die Zahnspange ist weg (wer hätte das gedacht?), das Studium (*auf Holz klopf*) tatsächlich fast fertig. Soviel zu den konstatierten Pre-40-Zielsetzungen zu Beginn von “Nicole läuft”.
Das wöchentliche Bloggen erweist sich mitunter als ziemliche Herausforderung. Zeitlich, logistisch, thematisch… Gestehe: Im Sommer war ich nicht sicher, ob ich zehn Wochen ohne Aussetzer durchhalte. Jetzt hab ich die Hälfte hinter mir. Da bin ich ernsthaft stolz drauf. Kurz: Vieles läuft richtig gut. Im krassen Gegensatz zu mir. Hmmm…
Im Sommerurlaub war ich jeden Morgen laufen. Meerblick vor Augen, Pinienduft in der Nase und hupende Italo-LKW-Fahrer in den Ohren, die mich auf der Via Baseleghe bei jedem Überholen anfeuerten. Am Nachtkästchen Kathrine Switzers Autobiografie. Leute, in diesem Zustand plant jede einen Marathon!
Aber der Herbst brachte mehr Alltagstrott als Laufschritte. “Was wären wir Läufer ohne Kinder?”, fragt Achim Archilles auf Spiegel Online. Antwort: “Gut trainiert!” – Truer words were never spoken!
Und dann halt der doofe Bänderriss. Fazit: Es ist Halbzeit und ich laufe schlechter als zu Beginn des Vorhabens. Frust pur. Ich brauche Rat vom Profi.
Zum Glück bietet freilauf.net Mentaltraining für Sportler an. Ich wittere eine Chance! “Schönen guten Tag”, sage ich, “Hier ist der Deal: Marathon im April. Bis dahin noch drei Monate Sportverbot. Wie krieg ich das mental hin?” – “Gar nicht”, sagt Ansprechpartnerin Susi Strohmaier, “Das geht sich nicht aus.” – “Und wenn ich mich nicht an die vollen drei Monate halte und früher anfange?” – “Würde ich keinesfalls empfehlen. Damit schädigst du dich langfristig.” – Mist, Mist, Mist. Dass diese Profis auch immer so verdammt seriös sein müssen!
Aber Mag. Michael Koller von der Sportordination ist selber Läufer! Außerdem schnuckelig. Ich versuche mein Glück bei ihm: “Angenommen, ich hab nur wenige Wochen Zeit fürs Trainieren. Schaff ich das?” – “Also der Stoffwechsel und die Muskulatur passen sich gut an”, sagt er, “Da geht bei richtigem Training echt schnell was weiter.” Na bitte. Wusste ich’s doch, dass der ein Mann nach meinem Geschmack ist! – “Aber die Gelenke, Knochen und Bandstrukturen”, setzt er nach, “Die brauchen über ein Jahr, um sich anzupassen – und auf die muss man aufpassen. Da schießt’s jeden Läufer ab, wenn er z’gach z’vüü wü…” Elender Unsympathler.
Conclusio: Ich überschlaf das mal. Schreibe Ihnen dann nächste Woche, ob mir was dazu einfällt…