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Barfuß im Park?

Countdown-Woche 27: Nicole hat neue Schuhe. Barfuß-Technologie. Die wollen getestet werden! [auch erschienen auf typischich.at]

Geständnis: Ich mache dieses Journalismus-Ding ja bereits seit dem Paläozoikum. (Gemessen an der persönlichen Desillusioniertheit, faktisch sind’s wohl ein paar Jährchen weniger.) Und außer Rezensionsexeplaren von Bastei-Lübbe-Büchern, die ich freiwillig nicht lesen würde, hat mir noch nie jemand was geschenkt. Moment… Sie meinen, Geschenke und Journalismus haben – selbst im Land der ÖBB-Inserate – per se nichts miteinander zu tun? Na, wenn ich so sehe, was die armen Paketbriefträger manchem Kollegen hinterher schleppen müssen…

Anyway: Ich war weder auf Kosten von Gucci in Monte Carlo, noch auf Kosten von Schärdinger auf einer Vorarlberger Käse-Alm. Und ehrlich, es hat mich auch nie sonderlich interessiert. ABER JETZT! Jetzt war ich in Favoriten! Auf Kosten von Reebok. Und geschenkt haben sie mir – tadatada! – Schuhe. Zum Testen halt. Da sieht man, wofür die Lauferei gut ist! ;))

In Wahrheit war’s auch nötig. Bei meinen treuen Haus- und Hof-Schuhen quillt inzwischen der Schaumstoff zwischen Sohle und Zehen hervor. Die machen’s nimmer lang… Also auf zum Reebok-Showroom. In den 20. Stock.

Das Liftfahren ist erst mal magenhebend. Bin mir nicht sicher, ob das am Highspeed-Aufzug oder an meinem Spiegelbild liegt, das mir von allen Aufzugwänden reflektiert wird. Ähnliche Beleuchtung wie in den berühmt-berüchtigten H&M-Umkleidekabinen. Say no more… (Also echt, soooo blad war ich schon lang in keinem Spiegel mehr. Ziemlich guter Trick von Reebok: Bis frau oben ankommt, ist sie in der psychischen Verfassung für Shape-Wear!)

Aber die Fahrt lohnt sich. Der Ausblick von hier ist gigantisch. An einem schönen Herbsttag bekommt man richtig Lust, durch die Stadt zu laufen, die einem da zu Füßen liegt. Hab ich auch gleich gemacht – und zwar, erraten, mit den “Realflex”-Tretern, die ich mir mitgenommen habe.

Die Idee hinter dem Schuh: Barfußlaufen soll simuliert werden. Der Schuh ist so leicht wie nur möglich, ohne jegliche Verstärkungen, die zwar stützen, aber letztlich einengen. Und er ist ultra-dreh-wend-knetbar in alle Richtungen. “Cool”, denke ich, “Barfuß im Park!” Sehe mich schon als junge Jane Fonda an Robert Redfords Seite…

Nur: Wer ultra-dreht-wendet-knetet seine Füße schon beim Laufen? In der Praxis ist der Realflex zwar ein angenehmer Laufschuh, aber ob der jetzt technisch mehr kann als andere merk ich schlichtweg nicht. Dabei hat der menschliche Fuß ca. 70.000 Nervenenden, um blitzartig auf Veränderungen im Untergrund reagieren zu können… Nützt nix. Meinem fällt kein Unterschied auf. Ich genier mich ein bissl.

Nahezu kindliche Freude hab ich trotzdem damit! Als jemand, der Schuhe sonst nach Funktionalitäts-Kriterien shoppt, finde ich plötzlich ungemeinen Gefallen am “Schick-sein”, so pretty in pink und anthrazit.

Außerdem: Schnupfen und LCC-Trauma sind überwunden. Herr Turnschuh hat sich mit mir für Sonntag in der Lobau verabredet. Da kann eigentlich nichts schief gehen. Auf zur nächsten Etappe!

P.S. Süßer Werbespot übrigens.

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