Frauen tun es bei Jeans, Männer bei Kondomen: Jetzt sollen falsche Größenangaben salonfähig werden. [Erschienen im WIENER Nr. 344 / April 2010]
Das Kinsey Institut schlägt Alarm: Einer Studie zufolge greifen Männer bei Kondomkäufen regelmäßig zur falschen Packung. Man(n) gesteht sich einfach nicht gerne ein, dass „small“ durchaus ausreichend wäre für den „kleinen (sic!) Freund“. Wenn’s um Kondomgrößen geht, siegt allemal Eitelkeit über Sicherheit.
„Es ist ein bekanntes Phänomen“, weiß Bill Yarber, Verantwortlicher für Kinseys Kondomforschung: „Frauen haben gemeinhin keinen Penisneid. Männer schon.“
Das Ergebnis? In der Hitze des Gefechts rutscht der Gummi oder macht allerhand unliebsame Spompanadln. Verrutschen und reißen inklusive. Kommt Ihnen bekannt vor? Damit sind sie nicht allein: Immerhin 44,75 der befragten Männer klagen über Kummer mit fehldimensionierten Helferleins. Es kommt eben doch auf die (Konfektions-)Größe an.
Das Team der Kinsey-Wissenschafter hat daher eine salomonische Lösung ersonnen. Ähnlich wie bei den Damen, die trotz Rubens-Maßen konsequent zu X-Small Jeans greifen, soll erst gar nicht versucht werden, die männliche Selbsteinschätzung zu ändern.Was aber sehr wohl geändert werden soll, ist die Beschriftung der Kondompackungen: Die kleinste Größe soll fortan „Large“ heißen, gefolgt von „X-Large“ und „XX-Large“. Also Ego-Boost und sichere Verhütung in einem – ganz schön clever!
Dr. William Yarbers Podcast zu seiner „Condom Fit“- Studie können Sie übrigens auf der Website des British Medicine Journals anhören und downloaden, unter http://podcasts.bmj.com/sti/