Am 26. Mai hat die FPÖ im Rahmen ihres (Anti-)EU-Wahlkampfes einen Comic an tausende Jung- und ErstwählerInnen verschickt. Unter dem Titel „Der blaue Planet“ kämpft darin der strahlende Held „Stra-Che“ gegen böse Aliens vom „Zentralplaneten“. Politische Bildung à la FPÖ… (siehe auch Standard Bericht vom 28.5.)
Dass die FPÖ sich schon seit Jahren des Mediums Comic bedient, um WählerInnen zu erreichen, ist bekannt. Aus der Nähe betrachtet, durchaus ein Bärendienst für die ohnehin tendentiell angeschlagene Reputation des Genres.
Allerdings fand das Ganze bislang in deutlich kleinerem Rahmen statt, de facto ausschließlich auf der Partei-Website.
Und jetzt? 33 Seiten, Vollfarbdruck als Postsendung? Das ist nicht nur ein „interessanter“ Umgang mit Förder- und Steuergeldern (siehe Die Presse, 29.5.2009), das ist, sagen wir’s unumwunden, schlicht ruf- und geschäftsschädigend für eine ganze Zunft.
Das Gros der österreichischen Comic-Szene hat wenig Lust, mit diesem wahnwitzigen Strache’schen Egotrip assoziiert zu werden. Widerstand formiert sich. Und wie es den Beteiligten entspricht, tut er das mit scharf gespitztem Bleistift.
Die ersten Ergebnisse gibt es unter www.comicsgegenrechts.at
Anbei der Text von der Startseite:
„Comics gegen Rechts“ ist eine Initiative österreichischer Comic-ZeichnerInnen, um ein Zeichen gegen die in der letzten Zeit gehäuften Vorfälle von rechten und rechtsextremen „Ausrutschern“ und Manifestationen aller Art zu setzen.
Zu diesem Zweck sollen hier Comics und Comic-Strips österreichischer Zeichner und ZeichnerInnen publiziert werden, die dem etwas entgegen setzten wollen – ohne auf das selbe polemische bis hasserfüllte Niveau zu sinken, das von rechter bis rechtsextremer Seiten zu Themen wie etwa Integration, Solidarität oder EU zu hören und zu lesen waren und sind.
Satire ist unser Geschäft, Entlarvung unsere Methode, das Schüren von Feindbildern überlassen wir gerne anderen.
Die Initiative ist noch im Werden auch ihre Zwecke und Ziele harren noch einer genaueren Definition. Möglich wären etwa die Ausweitung der publizierten Comics über professionelle ZeichnerInnen hinaus auf Beiträge interessierter Amateure, SchülerInnen und auch Prominenten. Auch unter diesen soll es ja den einen oder anderen begabten Zeichner geben…
Zu betonen wäre noch: „Comics gegen Rechts“ – das ist eine engagierte Initiative, aber eine die gerade erst am Anfang steht. Sie braucht Eure Unterstützung, sei es per Facebook-Seite, per Retweet, per Selbstgezeichnetem oder auch mittels Progammierkenntnissen…
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